Projektbeschreibung
Das Projekt ThINKA Saalfeld widmet sich der Einzelfallberatung, aufsuchenden Arbeit und der sozialraumbezogenen Netzwerkarbeit in den Stadtteilen Alte Kaserne /Beulwitz und Gorndorf. Auch in Saalfeld wird deutlich, dass im Rechtskreis des SGB II, die Arbeitslosenzahlen stagnieren. Hiervon sind vor allem die Langzeitarbeitslosen betroffen, die nur schwer Zugang zu einer sozialen Integration und Beschäftigung finden.
Auch in diesen beiden Stadtteilen ist eine deutliche Konzentration der Langzeitarbeitslosen zu verzeichnen. Zusätzlich treten hier vermehrt Probleme durch Migration, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Sucht, Schulden, Krankheit, Kriminalität und sozialer Isolation auf. Durch das permanent präsente Thema der drohenden oder vorhandenen Armut sind die Menschen zusätzlich in ihren eigenen Lebenschancen und Gestaltungsmöglichkeiten benachteiligt. Besonders Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Erwerbslosenhaushalte sind davon betroffen. Zusätzlich ist die Altersarmut, besonders im Stadtgebiet Gorndorf, verstärkt zu verzeichnen.
Sozialräume
Die Stadtteile sind durch verschiedene Problemlagen sehr differenziert zu betrachten und weisen eine unterschiedliche Ausgangslage auf.
Das Quartier (Wohngebiet „Alte Kaserne Beulwitz“) liegt auf einem ehemaligen Kasernengelände. Im Wohngebiet leben ca. 950 Menschen. Jeder zweite Bewohner (54,13 %) hat einen Migrationshintergrund. Außerdem ist der Anteil sozial benachteiligter Menschen überdurchschnittlich hoch. Gegenwärtig leben über 25 verschiedene Nationalitäten in diesem Quartier. Damit ist es das jüngste und bunteste Wohngebiet in der Stadt Saalfeld. Die sächliche und räumliche Infrastruktur ist unterentwickelt. Eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber des Landkreises gehört zum Wohngebiet. Über Jahre haben Segregationsprozesse zur Verschärfung der inneren und äußeren Wahrnehmung des Stadtteils geführt. Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle Einrichtungen oder Gastronomie sind im Quartier nicht vorhanden. Eine vorhandene Begegnungsstätte ist die einzige Anlaufstelle im Stadtteil.
Das Quartier Gorndorf hat sich durch die große Nachfrage der Arbeiter der Maxhütte in den 1950er Jahren zum Neubaugebiet entwickelt. In den 1960er Jahren entstand eine Vielzahl an Plattenbauten, die heute teilweise wieder zurückgebaut wurden. Das Quartier hat eine gute Infrastruktur, so gibt es z. B. mehrere Schulen, Kindergärten, eine Einkaufsmöglichkeit, Post, Ärzte, ein Jugend- und Stadtteilzentrum, ein Fitnessstudio usw. Nichtsdestotrotz ist der Stadtteil geprägt von einer hohen Arbeitslosigkeit und einer geringen Anzahl von Bewohnern, die sich im Stadtteil engagieren. Außerdem herrscht eine geringe Akzeptanz und Toleranz gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund oder Personen mit anderen Wertvorstellungen und Lebensweisen.
Projektziele und Methoden
• individuelle Unterstützungsangebote in Form von Einzelfallarbeit
• durch gezielte Beratung und Vermittlung an Netzwerkpartner, eine soziale Integration zu ermöglichen und dadurch den Grundstein für eine berufliche Integration zu legen
• Vernetzung der vorhandenen Anlauf-, Informations- und Beratungsstellen um Doppelstrukturen zu vermeiden und vorhandene Potenziale zu nutzen
• Unterstützung bei jeglichen Problemlagen durch niedrigschwellige, anonyme, kompetente und vertrauensvolle Beratung
• aufsuchende Arbeit in den Quartieren um auch die Personengruppen zu erreichen, die von Regelangeboten nicht oder nicht mehr profitieren
• spezifische Ermittlung von Problemlagen, Potenziale und Bedarfe der Quartiere
• Verzahnung der Angebote vor
• Aufwertung der Stadtteile
• Etablierung einer einer jeweiligen Anlaufstelle und Präsenz der Projektmitarbeiter an öffentlichen Orten (z. B. Schulen, Kindergärten, Sportstätten etc.) im Rahmen der aufsuchenden Arbeit
Insgesamt soll ThINKA Saalfeld dazu beitragen, dass eine Verbesserung der sozialen Integration stattfindet, um berufliche Integration zu ermöglichen. Einen Beitrag zum Abbau von Armut leisten. Zur Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner in den Quartieren beizutragen und eine Steuerungsgruppe aufzubauen.