Altenburg. Auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung verliert die händische Arbeit mit natürlichen Materialien nicht an Bedeutung. Letztlich kann man diesen Sachverhalt nicht nur an der hohen Nachfrage nach Dienstleistungen aus dem Baugewerbe, sondern auch an den offenen Ausbildungsstellen im Handwerk ablesen. Bereits im vergangenen Jahr wurde auf dem ThINKA Blog über das Projekt „mobile Werkbank“ von INKA Altenburg berichtet. Sägen. Hämmern. Bohren. Kleben. Überall. – ThINKA Altenburg macht Handwerken mobil – ThINKA Thüringen (inka-thueringen.de) Nachdem eine der letzten Veranstaltungen im Rahmen des Ferienprogrammes des Kinder- und Jugendhauses „Abstellgleis“ der Johanniter auf eine positive Resonanz seitens der Besucher:innen traf, reifte die Überlegung ein festes, örtlich gebundenes Angebot rund um das Arbeiten mit Holz zu schaffen.
Gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen der offenen Kinder- und Jugendhilfe des „Abstellgleis“ und eines Kollegen des INNOVA Sozialwerk e.V., der das Werkbankprojekt von Anfang an unterstützt, wurde die Umsetzung geplant, passende Räume im Haus gesichtet und diese über die Wintermonate vorbereitet. Im Rahmen der Netzwerkarbeit kam man mit der Schulleitung der „Dietrich Bonhoeffer Regelschule“ in Altenburg Nord ins Gespräch. Da viele der Schüler:innen auch Stammgäste im Kinder- und Jugendhaus sind, wurde eine unbenutzt Werkbank des Werkraumes der Schule zur Verfügung gestellt, die nun das Arbeiten von bis zu sechs Teilnehmenden gleichzeitig ermöglicht.
Am 20.04.2022 startet die neugegründete „Werk AG“ im Programm des „Abstellgleis“ als regelmäßiges Angebot und soll fortan im Zweiwochenrhythmus Interessierten die Möglichkeit geben den Jugendclub zu verschönern, Werkzeuge auszuprobieren oder eigene Ideen umzusetzen.
Im Rahmen des ersten Treffens der AG wurde ein Werkzeugboard gestaltet und Werkzeugkunde betrieben, so dass man in Zukunft einen gutausgestatteten Arbeitsplatz vorfinden kann. Zwischen sechs und zwölf Kinder und Jugendliche beteiligten sich an diesem Tag.
Während des zweiten Treffens wurden Pfeifen aus Holz gebaut, die sich die Beteiligten mit nach Hause nehmen konnten. Hier kam es auf genaues und planvolles Arbeiten an, das fachlich fundiert von Herrn Thomas der INNOVA Sozialwerke e.V. begleitet wurde.
Das gemeinsame Arbeiten bietet eine niederschwellige Möglichkeit mit den Besucher:innen des Jugendclubs ins Gespräch zu kommen und ihre Lebenswelt zu verstehen, was auch für die weitere Stadtteilarbeit von größtem Interesse ist. Darüber hinaus kommt man regelmäßiger mit vorhandenen Netzwerkpartner:innen in Austausch, so dass neue Projekte entstehen können.
Die Inhalte der kommenden AGs sind bereits geplant. So benötigt das Kinder- und Jugendhaus Schränke und Abstellmöglichkeiten, um Spielgeräte im Keller sortiert zu bekommen.
Jetzt werden Ideen gesammelt, Pläne gesichtet und Material besorgt, so dass es am 18.05.22 in die nächste Runde gehen kann.