Sollstedt/ Nordhausen. Ein schöner Adventsbrauch ist es, mit dem Kind zusammen einen Brief oder einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann oder an das Christkind zu schreiben. Dieser Brauch wird auch in der Kindertagesstätte Wipperbären in Sollstedt gepflegt.
Ein kurzer Rückblick zu den Anfängen. Man erzählt sich, dass alles damit begonnen hat, dass 1984 zwei Kinder aus Sachsen einen Brief an den Weihnachtsmann in Himmelpfort schrieben. Wo auch sonst sollte er wohnen? Eine Mitarbeiterin der Dorfpost wollte die Briefe nicht einfach als unzustellbar zurückschicken und gab sich als Weihnachtsmann aus. Sie antwortete den Kindern. Eine folgenschwere Entscheidung: Bald schon schwoll die weihnachtliche Briefflut an, bis zur Wende schrieben jedes Jahr einige hundert Kinder. Jahrelang beantwortete eine Postmitarbeiterin jeden einzelnen Brief zusammen mit ihrer Familie. 1995 richtete die Post dann offiziell ein Weihnachtspostamt ein, das einzige in Ostdeutschland.
Inzwischen gibt es viele weihnachtliche Postämter in Deutschland, sowie auch, ganz in unserer Nähe, im Thüringer Weihnachtspostamt in Himmelsberg im Kyffhäuserkreis.
Pandemiebedingt mussten in diesem Jahr viele soziokulturelle Veranstaltungen ausfallen, aber dennoch wollen wir Einrichtungen im Sozialraum von ThINKA Nordhausen bei ihren Aktionen nach besten Kräften unterstützen. Die Kindertagesstätte „Wipperbären“ aus Sollstedt trat auch in diesem Jahr wieder mit der Bitte um Unterstützung für die alljährliche Weihnachtspostaktion an das Team von ThINKA Nordhausen heran.
Das Anliegen traf bei uns auf offene Ohren, und so konnte ThINKA Nordhausen auch in dieses Jahr wieder die wundervoll gestalteten Wunschzettel der verschiedenen Gruppen der Einrichtung entgegennehmen und sie auf den Weg zum Weihnachtsmann schicken. Die Kinder erhalten dann vom Weihnachtsmann Post zurück in den Kindergarten mit gelegentlichen Zugaben, wie Postkarten, Stempeln oder Briefmarken. Durch diesen Kontakt mit den Weihnachtspostämtern entsteht bei den Kindern der Eindruck, sie könnten tatsächlich mit dem Weihnachtsmann, dem Nikolaus oder dem Christkind bezüglich ihrer weihnachtlichen Wünsche kommunizieren. Und ganz groß werden die Augen der Kinder, wenn die Antworten des Weihnachtsmanns eintreffen und von den Erzieherinnen vorgelesen werden. So kann den Kindern das Warten auf den Weihnachtsmann versüßt werden.