Erfurt/ Jena. Am 14. November 2019 folgten die Koordinatoren des ThINKA Gesamtvorhabens der Einladung zur Konferenz mit dem Titel „2021 kommt! Die Zukunft des EFRE und des ESF+ in Thüringen“ in das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Infrastruktur. Thematisch stand die gut besuchte Tagung unter dem Credo die Zukunft der Förderinstrumente des ESF und EFRE auszuloten und etwaig als Sozialpartner oder geförderter Akteur mitzugestalten, da die nächste Förderperiode bereits 2021 beginnen und seitens der Ministerien mit Hochdruck am neuen operationalen Programm gearbeitet wird – eben dieses bildet die Grundlage für die verschiedenen Förderrichtlinien auf Thüringer Landesebene. Es handelte sich daher um einen sehr wichtigen Termin nicht nur für die ThINKA Koordination, sondern auch für die einzelnen ThINKA Vorhaben, die präsenter hätten vertreten sein können. Volker Kurz und Wolfhart Havenstein als Leiter der Verwaltungsbehörde EFRE und ESF eröffneten die Tagung ehe in fünf verschiedenen Workshops die Möglichkeit bestand die eigene Sichtweise als auch Erfahrungen in Bezug auf die jeweiligen Förderinstrumente einzubringen.
Wichtigste Aspekte der Tagung waren beispielsweise, dass der neue ESF+ eine differente Ausgangslage und demnach neue Herausforderungen aufweist, als dies noch in der aktuellen Förderperiode der Fall war: Dem gilt es bei der Ausgestaltung Rechnung zu tragen und geeignete Anpassungen vorzunehmen. Weiterhin wurde der aktuelle Wissenstand der Ministerien zu den Modalitäten ab 2021 vorgestellt: Dieser sagt unter anderem aus, dass Thüringen Übergangsregion bleiben wird, die Europäische Union aber Stand heute weniger finanzielle Mittel bereitstellt als in den Jahren 2014 bis 2020. Wie das Zahlenwerk im Detail aussehen wird, ist jedoch noch nicht bekannt – nur, dass Gesamtdeutschland für alle Bundesländer 21 Prozent weniger Finanzmittel erhalten wird, sei bereits heute wahrscheinlich. Positiv war die ministerielle Mitteilung, dass viele aktuelle, sich bewährte Regelungen auch in die neue ESF-Phase überführt werden. Neu ist hingegen, dass die Europäische Kommission in der Halbzeit der Förderphase – im Jahr 2024 – eine Bilanzierung und mögliche Anpassung der Instrumente in Erwägung zieht, sollte dies aufgrund sich verändernder Umstände und Strukturen nötig werden. Kernziele des ESF+ sind es Europa intelligenter, grüner, vernetzter, sozialer und bürgernäher zu machen – dies sind ausformuliert auch die prioritären fünf Ziele des Sozialfonds.
Insgesamt war es eine sehr gute Konferenz, die dazu beitragen konnte einige Unklarheiten in Bezug auf die anstehende Förderphase von 2021 bis 2027 abzubauen. Ebenfalls erfreulich zu bewerten ist, dass die Ministerien die Akteure und Sozialpartner in die Gestaltung der Programme mit einbeziehen, um so die vielfältigen Erfahrungen in die zu erstellenden Richtlinien einfließen lassen zu können, so dass diese sich noch mehr an den spezifischen Thüringer Gegebenheiten orientieren können.