– ein Vortrag in der Begegnungsstätte in Gera – Bieblach –
Gera. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des ThINKA Gera – Projekts fand am Mittwoch, den 18.09.2019, in der Begegnungsstätte der GWB-Elstertal in der Erich-Mühsam-Str. 2 in Gera – Bieblach ein unterhaltsamer wie informativer Vortrag über heimische Heilpflanzen statt. „Heilpflanzen – Gesundheit aus der Natur in Thüringen“ lautete das Thema von Frau Strauss-Eberhardt, die vielen auch als erfahrene Gästeführerin in Gera bekannt ist.Sie berichtete über natürliche Arzneimittel aus Großmutters Zeiten und stellte seltenere und für viele eher unbekannte Heilpflanzen in Wort und Bild vor. Ein kurzer Rückblick in die Vergangenheit zeigte, dass der sogenannte „Olitätenhandel“ besonders in Thüringen eine lange Tradition hat, ausgehend von der Region um Oberweißbach. Bis Mitte des 19. Jh. gab es die „Buckelapothekerinnen“, die durch Thüringen zogen und Heilkräuter verkauften, bis es in den 1870 er Jahren zur Gründung des Krankenkassenwesens kam. Ein medizinischer Vortrag war es natürlich nicht, wie die Referentin betonte, denn Naturheilmittel sind zwar als Ergänzungsmittel für eine gesunde Lebensweise anzusehen, keinesfalls als Ersatz für eine schulmedizinische Behandlung. Andererseits ist das Wissen der Wirkung der Pflanzen bei der Einnahme bestimmter Medikamente durchaus wichtig. In diesem Zusammenhang kamen von den Besucher*innen viele Fragen, wobei auch bei jüngeren Zuhörer*innen bereits einige Naturheilmittel von den Eltern oder Großeltern her bekannt waren. Bei den unbekannteren Pflanzen und ihren Wirkungsweisen ging die Referentin z.B. auf das Tausendgüldenkraut, den Mönchspfeffer oder die Mariendistel ein. Auch Fragen zur Bach-Blütentherapie oder anderen homöopathischen Anwendungen, die aber von der Schulmedizin nicht anerkannt werden, konnten beantwortet werden. Zum Ende der Veranstaltung ging Frau Strauss-Eberhardt auf Wunsch von Besucher*innen noch kurz auf die „Medizin vom Strauch“ ein. Gemeint sind hier Holunder, Sanddorn oder Hagebutte, die wohl die meisten bereits schon selbst einmal verarbeitet haben. Mit interessanten Bemerkungen zum exotischen Ginkgo-Baum, dessen ältester Vertreter in Deutschland seit mittlerweile 1750 in Frankfurt/M. steht, endete ein unterhaltsamer wie lehrreicher Vortrag, von dem fünfzehn Besucher*innen auch viele botanische Tipps mit nach Hause nehmen konnten. Neben den durch ThINKA – Gera angebotenen Hilfestellungen und Beratungen zu persönlichen Problemen oder sozialen Aspekten im Stadtteil, werden Veranstaltungen dieser Art als sozialer und kommunikativer Treffpunkt vor allem von Senior*innen gern wahrgenommen.