Meiningen/Schmalkalden/Jena. Der 21. August war ein ganz besonderer Tag für das ThINKA-Vorhaben Schmalkalden und Meiningen. Es hatte sich Besuch aus dem Thüringer Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Technologie angekündigt: der Staatssekretär Herr Jochen Staschewski nahm das Südthüringer Doppelprojekt ThINKA Meiningen-Schmalkalden unter Augenschein.
Am Morgen des sonnigen Donnerstag waren neben den beiden Projektteams aus Schmalkalden und Meiningen, der Koordinierungsstelle, dem Bürgermeister aus Meiningen zahlreiche weitere kommunale Akteure sehr gespannt, was der Staatssekretär Herr Staschewski in Bezug auf das sozialintegrative Vorhaben würde sagen werden. Nach einführenden und begrüßenden Worten von MdL Rolf Baumann als Vorsitzendem der Neuen Arbeit Meiningen e.V., dem Trägerverein für das Meininger Teilprojekt, ergriff der Gast aus Erfurt das Wort und betonte, dass er durch seinen Besuch die Wertschätzung für das Vorhaben und die getätigte Arbeit ausdrücken wolle. Herr Staschewski würdige in anerkennender Weise, dass es sich „bis nach Erfurt herumgesprochen hat, was für gewinnbringende Arbeit in Meiningen und Schmalkalden geleistet wird“ und er daher das Projekt auf seine Eigeninitiative hin besuchen wollte. Des Weiteren sprach er über die Erfolge als auch über die zukünftigen Probleme am Arbeitsmarkt des Freistaats Thüringen und kam zu dem Schluss, dass „man niemanden zurücklassen kann“ und es in den kommenden Jahren einen großen Fachkräftemangel geben wird. Daher sind sowohl die endogenen als auch exogenen Potentiale am Arbeitsmarkt zu heben und zu mobilisieren. Hier spielt das ThINKA-Gesamtvorhaben eine gewichtige Rolle, in dem versucht wird, lokal und individuell soziale Integration als Vorstufe für berufliche Teilhabe zu organisieren.
Im weiteren Verlauf des Vormittags berichteten Herr Kranke als Projektleiter aus Meiningen und Herr Reiß als Projektverantwortlicher in Schmalkalden über die in den letzten 18 Monaten geleisteten Arbeiten als auch zu noch anstehenden Vorhaben in den Stadtteilen. Beeindruckt von der Vielschichtigkeit der angeschobenen Tätigkeiten, gab es zahlreiche Nachfragen der Anwesenden zu der Einzelfall-, der Netzwerk- und der Sozialraumarbeit und daraus resultierte eine lebhafte Diskussion. Es wurde konstruktiv beispielsweise darüber debattiert, wie man zukünftig mit den Asylsuchenden umgehen könne. Herr Staschewski betonte, dass er die „dezentrale Unterbringung stark befürwortet“.
Dass die beiden Vorhaben sich der oftmals vielschichtigen Problemlagen der Menschen mit Migrationshintergrund annehmen und versuchen, diese besser in den Stadtteil als auch die Kinder über spielerische Sprachkurse in die Schulen einzubinden, bewerteten alle Gäste der Runde als unbedingt notwendig und gute Aktivitäten.
Auch das die Einzelfallarbeit nach so kurzer Projektlaufzeit quantitativ als auch qualitativ Umfänge angenommen hat, die – so Herr Kranke – „die Grenzen der Belastbarkeit beinahe schon übersteigen“, wertete man einstimmig als überaus positiv. Herr Langbein seitens der Koordination verwies darauf, dass „es als Erfolgsindikator bewertet werden kann, wenn die Hilfesuchenden im Schnitt sieben Mal zu Beratungen die Kontaktstellen aufsuchen“ und man daran ablesen kann, dass die Einzelfallarbeit „gut, passgenau und vor allem notwendig ist“.
Nach zahlreichen weiteren Punkten, die besprochen wurden, musste Herr Staschewski nach zwei intensiven, aber konstruktiven Stunden, die wie im Flug vergingen, zu einem Folgetermin aufbrechen. Alle Beteiligten an der Diskussionsrunde waren sich einig, dass der Besuch aus dem Ministerium ein gewinnbringender war. So löste sich die Runde gegen Mittag auf und alle Beteiligten konnten mit einem guten Gefühl nach Hause fahren und für die kommenden Monate eine gehörige Portion Motivation mitnehmen.