Artern. Im Rahmen der Interkulturellen Woche führten wir am 17.09.2019 eine „Lebendige Bibliothek“ unter dem Motto: „Miteinander anstatt übereinander reden“ durch. Dieses Prinzip funktioniert ähnlich wie eine normale Bücherei. Ein Buch wird für eine gewisse Zeit ausgeliehen und danach wieder zurückgegeben. Das Besondere bei unserer Bibliothek ist, dass die wertvollen Exemplare bei uns nicht Bücher sondern Menschen sind. Menschen, die eine besondere und nicht alltägliche Lebensgeschichte zu erzählen haben. Unter diesem Motto trafen sich ca. 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene verschiedener Nationalitäten in den ehemaligen Räumlichkeiten des Lebenshilfe e.V. Zu Beginn wurde das Prinzip unserer „Lebendigen Bibliothek“ vorgestellt, und schon starteten die ersten Ausleihoptionen und unsere „menschlichen Bücher“ wurden interviewt. Die „Bücher“ berichteten über ihre Erfahrungen mit Flucht, Vertreibung und den Neuanfang in der Zeit um 1945. Da für sehr viele Anwesende das Interesse an den Lebensgeschichten der im 2. Weltkrieg Vertriebenen sehr groß war, wurde von diesen in einer großen Runde berichtet. Es wurde so spannend und ergreifend erzählt, dass die Zuhörer*innen berührt den Vorträgen lauschten. Die Hinweise und Ratschläge aus dem Leben der über 80- jährigen „Bücher“ wurden aufgenommen und thematisiert. Während der „Vorstellung“ konnten unsere Jüngsten im Turnraum gemeinsam spielen und sich ebenfalls austauschten. Nach einem sehr informativen, bewegenden und gemütlichen „Buchlesung“ verließen die Teilnehmenden die Veranstaltung mit neuen Geschichten und Eindrücken.