Gera. Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Thüringer Sozialministerin Heike Werner am 8. August Träger, Vereine und Projekte der Stadt Gera. Während des Treffens in der OTEGAU GmbH informierte sie sich ausführlich über den Werdegang des Projektes ThINKA plus Bieblach, welches seit 1. Januar 2018 mit zwei Vollzeitstellen als Projekt ThINKA Gera in den Sozialräumen Gera-Bieblach und Gera-Lusan aktiv arbeitet. Die Projektleiterin nutzte die Gelegenheit die Schwerpunkte der Arbeit und die bisher erzielten Ergebnisse vorzustellen sowie auf die weiteren Aufgaben hinzuweisen. Im Gespräch verwies der ThINKA-Koordinator Herr Langbein darauf, dass die ThINKA-Projekte thüringenweit sehr gute Arbeit leisten und flächendeckend ihre Hilfsangebote realisieren.
Die Ministerin betonte, dass im Rahmen der „Thüringer Initiative für Integration, Nachhaltigkeit, Kooperation und Aktivierung“ und der „Förderung der sozialen Inklusion und Bekämpfung von Armut und jeglicher Diskriminierung“ viele hilfebedürftige Bürger erreicht werden. Auch für die kommenden Jahre wurden Gelder in Höhe von 7,5 Millionen Euro zur Förderung von Maßnahmen im öffentlich geförderten Bereich (ÖGB) eingeplant, um die Integration von Langzeitarbeitslosen in Beschäftigung zu ermöglichen.
Grundsätzlich standen während des Treffens Themen der Arbeitsmarktintegration im Mittelpunkt. Die Ministerin erfuhr, dass derzeit 608 Teilnehmer in Arbeitsförder- und Integrationsprojekten der OTEGAU beschäftigt, qualifiziert oder gecoacht werden. „Im ersten Halbjahr 2018 konnten wir bereits 78 Teilnehmer in Arbeit oder Ausbildung vermitteln“, berichtete OTEAU-Geschäftsführerin Roswitha Schmeller. Um die Arbeitsmarktinstrumente noch wirksamer einsetzen zu können, plädierte Sozialdezernentin Sandra Wanzar für passgenauere Lösungsansätze in der Förderpolitik. Das heißt, Förderprogramme sollten kombinierbar sein und einzelne Vorschriften überdacht werden. Ähnlich äußerte sich der Leiter des Jobcenters Gera Herr Vogel, der vor allem hervorhob, dass Arbeitsmarktinstrumente auch marktnah gestaltet werden müssen, wenn diese dazu beitragen sollen, Erwerbslose in den Arbeitsmarkt zu integrieren. In dem Zusammenhang sollte man über die Auslegung der „Zusätzlichkeit“ nachdenken und diese gegebenenfalls konkretisieren oder neu definieren.
Insgesamt war das Treffen getragen von einer schöpferischen Atmosphäre, die in der Kürze der Zeit deutlich werden ließ, dass die sozialraumbezogene Arbeit in Gera durch die Akteure der aktiven Arbeitsmarktpolitik und der Armutsprävention große Unterstützung findet und durch eine zielorientierte und aufgabenbezogene Netzwerkarbeit durch das Projekt ThINKA Gera erfolgreich umgesetzt wird.